Azubi Welcome Day: So machen Sie aus Ihren Azubis wandelnde Empfehlungsschreiben

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Stellen Sie sich vor, Sie könnten die neuen Azubis Ihres Unternehmens schon ab Tag eins ihrer Ausbildung, bspw. ab dem Azubi Welcome Day, in atmende Empfehlungsschreiben verwandeln: Begeisterte neue Mitarbeiter, die anderen potenziellen Azubis von ihrem Arbeitgeber berichten.

In Zeiten des Fachkräftemangels sicherlich eine Überlegung wert, oder?

Zu schön, um wahr zu sein?

Keinesfalls!

In den letzten fünf Jahren konnte ich gemeinsam mit einem Kunden genau das erreichen. Die Azubis sind von Tag eins an begeistert und empfehlen das Unternehmen direkt weiter.

Und es kommt noch besser:

Nebenbei lernen sie sich gegenseitig kennen, bauen Hemmungen ab, werden ihre Fragen los und lernen Ihren neuen Arbeitgeber kennen.

Zudem erhalten die Ausbilder die Gelegenheit, Ihre Azubis einmal in „freier Wildbahn“ zu erleben und sich nach Vorstellungsgesprächen und AC einen weiteren Eindruck zu bilden.

Vielleicht sitzen Sie gerade an Ihrem Schreibtisch, lesen diese Zeilen und stellen sich die Frage, wie so etwas funktionieren soll?

In vier Schritten zum Erfolg

In diesem Artikel zeige ich Ihnen meine fünf Schritte, mit denen Sie auch ein spannendens und interaktives Einführungsseminar gestalten, damit Ihre neuen Azubis auch zu wandelnden Empfehlungsschreiben werden. Und Sie somit mehr Interessenten für eine Ausbildung gewinnen.

Alles was Sie dafür brauchen, ist ein klein wenig Mut, die Dinge mal etwas anders anzugehen.

Das müssen Sie tun

Um zu erreichen, dass Ihre Azubis Sie begeistert weiter empfehlen müssen Sie fünf Dinge erreichen:

  1. Schnell das Eis brechen
  2. Den Wissenshunger mit Spaß und guter Laune stillen
  3. Ein überraschend anderes Seminar bieten als erwartet
  4. Die in den Köpfen der Azubis schlummernden Fragen beantworten
  5. Das Gefühl erzeugen, sich für den richtigen Arbeitgeber entschieden zu haben

Nachdem das geklärt ist, wie versprochen, die vier Schritte:

Schritt #1 – Das Eis brechen – durch aktives Kennenlernen

icebreaker azubis
Vielleicht erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Schultag? Mit einer riesigen Schultüte und einer spannenden Mischung aus Aufregung und Unsicherheit, ging es ab in einen neuen Lebensabschnitt: Die Schule.

So ähnlich – nur leider ohne Schultüte – geht es Ihren Azubis am ersten Tag ihrer Ausbildung. Verbunden mit der Tatsache, dass man sich unter lauter neuen Gesichtern ganz schön alleine fühlen kann. Und man überhaupt keine Ahnung hat, wie man sich in so einem Unternehmen eigentlich angebracht verhält.

Das bedeutet:

Man ist mehr damit beschäftigt, alles richtig zu machen als Informationen aufzunehmen.

Daher gilt als erstes:

Locker machen. Unsicherheit nehmen. Und das Eis brechen.

Wie das funktioniert?

  • Planen Sie ausreichend Zeit für aktives Kennenlernen der Azubis untereinander ein: Unterstützen Sie sie mit einer Mischung aus Ice-Breaker Games und Teamübungen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, Hemmungen abzubauen, ins Gespräch zu kommen und sich kennen zu lernen. NIcht nur 30 Minuten, sondern eher einen halben Tag.
  • Verzichten Sie in den ersten beiden Tagen auf ausführliche Vorstellungsrunden der Vertreter verschiedener Organe, wie Betriebsrat, Gewerkschaften, Vorstand usw. Es ist absolut ausreichend, wenn Ausbildungsleitung und der ein- oder andere Ausbilder zugegen sind. Denn: Niemand kann sich alle neuen Gesichter auf einmal merken.
  • Verzichten Sie auf Präsentationen über das Unternehmen

Ich nutze gerne eine Kombination aus diesen Bereichen dafür:

  • Soziometrische Aufstellungen
  • Kennenlernübungen
  • Teambuilding Aufgaben

Schritt #2 – gehirngerechtes Lernen: Aktiv und engagiert

Lernen Azubis
Nach dem Kennenlernen gilt es, ein wenig tiefer ins Unternehmen einzutauchen:

  • Wie verdient es sein Geld?
  • Was tut es für seine Kunden?
  • Welche Abteilungen gibt es?
  • Wie ist das Unternehmen aufgebaut?
  • Wofür gibt es Geld aus?
  • Wer sind die Ansprechpartner

Und hier können Sie zum ersten Mal wirklich einen Unterschied machen!

Denn:

Wo andere erfolglos versuchen, Organigramme in Schriftgröße 12 in die Köpfe der Azubis zu pressen und dabei deren Energie und Aufmerksamkeit in den Keller fahren, können Sie positiv überraschen und die Dinge einmal anders anzugehen, als erwartet.

Wie?

Aktives und gehirngerechtes Lernen macht gute Laune und bleibt hängen

Fragen Sie sich gerade, wie das mit dem gehirngerechten und aktiven Lernen gehen soll?

Kein Sorge, hier kommen mehr Infos.

Grundlegend geht es darum, die Veranstaltung weg vom Konsum der Informationen zu bringen und aktives Erarbeiten zu ermöglichen.

Es geht allerdings nicht nur darum, in Kleingruppen Inhalte und Fragen selbst zu erarbeiten und danach vorzustellen.

Sondern?

Zusätzlich eine Methode zu nutzen, die alle Teilnehmer einbindet und gleichzeitig eine Menge Spaß macht. Denn nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Azubis davon positiv berichten werden.

Das können Sie tun

Ich nutze für die Vermittlung von Informationen zum Unternehmen in der Regel eine von zwei (oder beide) Möglichkeiten:

#1 eine interaktive Schnitzeljagd, auf der Informationen gesammelt und Fragen bearbeitet werden. Am Ende wird dann alles nochmal gemeinsam zusammengefasst. Mehr zur interaktiven Schnitzeljagd und wie Sie eine gestalten können, finden Sie hier.

#2 Das Erstellen kleiner Filme via iPad zu einem vorher festgelegten Thema. Dabei erhalten Sie alle nötigen Informationen in Schriftform, recherchieren selbstständig im Internet oder interviewen die Ansprechpartner vor Ort. Durch den Film wird die Dokumentation direkt mitgeliefert. Im Anschluss werden alle Filme präsentiert und es dürfen Fragen gestellt werden. Mehr Informationen dazu finden Sie in diesem Beitrag.

Das sorgt dafür, dass die Teilnehmer in Bewegung bleiben, sich selbst mit dem Thema beschäftigen, Inhalte erarbeiten und dabei miteinander in Kontakt stehen um ein eigenes, kreative Ergebnis produzieren, das über die Veranstaltung hinaus Bestand hat.

Dabei entsteht eine Menge Spaß und Begeisterung. Das wiederum führt dazu, dass Ihre Azubis von Ihren ersten Arbeitstagen schwärmen. Und das ist eine perfekte und kostenfreie Werbung für Sie und Ihr Unternehmen.

Vielleicht sitzen Sie gerade an Ihrem Schreibtisch und fragen sich, ob solch ein Vorgehen nicht ein wenig zu aufwändig und zeitintensiv für die Vermittlung von Informationen ist? Und ob sich solch ein Vorgehen wirklich lohnt?

Falls ja, dann ist der folgende kleine Exkurs etwas für Sie. Falls nicht, können Sie weiterscrollen.

Exkurs: So lernt unser Gehirn

Um gehirngerechtes Lernen in drei Schritten anzustoßen

1. Aufmerksamkeit erhalten

Damit Informationen den Weg ins Gehirn finden, benötigt man erst einmal seine Aufmerksamkeit.
Leider läuft es über weite Teile eines Tages auf Autopilot. Erst wenn etwas Unvorhergesehens passiert kommt es auas seinem Modus heraus und ist bereit, sich damit auseinander zu setzen. Das merkst man immer dann, wenn Du zum Beispiel Deinen Kaffee verschüttest oder auf der Autobahn die Ausfahrt verpasst. Auf einmal bist Du hellwach, Dein Rechner erwacht aus dem Standby und sucht nach einer Lösung.

2. Aufmerksamkeit behalten

Haben Sie schon jemals eine längere Präsentation über sich ergehen lassen müssen? Wahrscheinlich haben Sie festgestellt, dass Sie irgendwann müde werden und ihre Gedanken abzuwandern beginnen. Das passiert unserem Gehirn immer dann, wenn es 1. um es herum zu monoton wird. Gleiche Stimme, gleiche Tonlage usw.. Und 2. wenn zu viele abstrakte Infos ankommen. Es gehen nämlich nur ca. 7+/- 2 Informationen auf einmal hinein.
Wir sind zwar in der Lage durch Beobachtung zu lernen und zuzuhören. Allerdings müssen wir, um wirklich länger aufmerksam zu sein, selber aktiv werden. Das ermöglicht uns, Schritt für Schritt vorzugehen, uns mit anderen aus zu tauschen und die Informationen auch tatsächlich zu verarbeiten.

Emotionen und zusammenhängende Geschichten statt isolierter Fakten

Lassen Sie mich eine Frage stellen: Woran erinnern Sie sich am Ende eines Tages am besten und was erzählen Sie Freunden, Familie und Bekannten? Die neuesten Fakten aus der letzten Powerpoint oder die Story von dem etwas anderen Einführungsseminar? Sehen Sie.

Dafür verantwortlich sind zwei Dinge:
1. Unser Gehirn denkt nicht in isolierten Fakten, sondern in Zusammenhängen: Es knüpft an vorhandene Infos an und macht eine Geschichte daraus.
2. Am besten behalten wir die Dinge, die uns emotional berühren: Traurige Geschichten, Schocks oder Tätigkeiten, die uns viel abverlangen oder einfach eine Menge Spaß machen.

Haben Sie schon gemerkt, dass das bedeutet, dass möglichst viele Infos in einer Präsentation möglicherweise zum genauen Gegenteil dessen führen kann, was man erreichen möchte? Statt viel mitzunehmen, führt es zu Langeweile und Frustration.

Schritt #3 – Fragen beantworten

Azubi Welcome Day Fragen
Sie haben es fast geschafft, aber es fehlen noch zwei Schritte, um das Ganze rund zu machen.
Ihre Azubis werden viele Fragen haben. Und damit sie weiter Sicherheit gewinnen und arbeitsfähig werden, müssen diese Fragen beantwortet werden.

Es gibt nur ein Problem:

Wie kommen Sie an diese Fragen heran?

Wahrscheinlich haben Sie auch schon einmal folgende Situation erlebt: Die Aufforderung vor versammelter Mannschaft Fragen zu stellen führt in der Regel zu drei Dingen:

A// Totenstille
B// Peinlichem Räuspern
C// Einigen Alibifragen

Daher nutze ich für Fragen – aber auch für das Feedback – ein ipad basiertes System, mit dessen Hilfe die Teilnehmer Ihre Fragen direkt anonym auf den Beamer schicken können. Dabei können die Fragen, die mehrere Leute interessieren von den Teilnehmern mit einem „like“ versehen werden und landen so ganz oben.

Daraufhin können die wichtigsten Fragen direkt vor Ort beantwortet werden. So stellen Sie sicher, dass Sie keinen der Teilnehmer verlieren und die relevantesten Informationen verteilt werden.

Schritt #4 – Ergebnisse sichern durch etwas andere Wiederholung

Lernen wiederholung
Die Erkenntnisse des Tages sollen nachhaltig sein? Ich verrate Ihnen zwei der wichtigsten Zutaten dafür!

Und es ist gar nicht so schwer, darauf zu kommen. Es ist:

#1 – Wiederholung.

Einerseits die wirkungsvollste Methode, um Inhalte längerfristig im Gehirn zu speichern und anderereits ein von Schülern weltweit verhasstes Instrument. Denn es gibt nichts langweiligeres als Dinge mehrmals zu hören und sehen.

#2 – Abrufen

Der so genannte Testing Effect besagt, dass die Behaltens- und Abrufwahrscheinlichkeit von Informationen steigt, wenn man sie nach der Aufnahme (frei)abruft. Also nicht nur wiederholen, sondern tatsächlich abrufen.

Die Aufgabe ist es also, eine Situation zu erschaffen, indem die neu erworbenen Infos abgerufen müssen. Aber nicht durch einen klassischen Test, sondern mit Spaß und möglichst interaktiv.

Die Lösung

Ich nutze zu diesem Zweck häufig ein interaktives Quiz, in dem die Azubis in Kleingruppen via iPad gegeneinander antreten und quasi nebenbei die Inhalte des Tages rekapitulieren. Genauso kann man das Quiz natürlich ganz klassische veranstalten. Allerdings hat die Variante mit Tablets den Charme, dass alle gleichzeitig involviert sind und jedes Team jede Frage beantwortet.

Schritt #5 – Ein energetisierender Abschluss

Azubis Begeisterung
Auf diesen letzten Schritt #5 sollten Sie nicht verzichten: Ein ungezwungener Abschluss mit viel Spaß. Damit sich alle mit einem Lächeln im Gesicht auf den Heimweg machen können und auf den nächsten Tag freuen.

Warum das so wichtig ist?

Unser Gehirn ist zu außergewöhnlichem imstande: Es generalisiert unsere Wahrnehmung. Nehmen wir eine Eigenschaft einer Situation, einer Sache, Marke oder Person als positiv war, schreiben wir ihr auch noch weitere positive Attribute zu. Der so genannte Halo- Effekt.

Gehen die neuen Azubis also mit guter Laune und einem Lächeln nach Hause, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass davon etwas auf die gesamte Veranstaltung und das Unternehmen abstrahlt höher, als wenn alle müde und mit qualmenden Köpfen nach Hause gehen.

Und, funktionieren diese schritte gut?

Na klar und zwar sehr gut. Hier eine kleine Sammlungen von Rückmeldungen vom Ende des ersten Tages eines Azubi Welcome Day für einen Kunden.
Feedback Azubi Welcome Day

Fazit

Häufig berichten die Azubis nach dem ersten Ausbildungstag vom Austausch mit Freunden und Bekannten, die auch gerade eine Ausbildung begonnen haben. Und häufig sind deren Erfahrungen ganz anders: Langweilig. Normal. Teilweise frustrierend.

Ihre neuen Azubis haben dagegen etwas erlebt, das sie nicht erwartet haben, haben dabei jede Menge Spaß gehabt und sich dabei sogar noch mit den richtigen Inhalten auseinandergesetzt. Und das intensiver als mit jeder Powerpoint®. Und genau das macht aus Ihnen wandelnde Empfehlungsschreiben für Ihr Unternehmen.

Wie geht es jetzt weiter?

Brauchen Sie Unterstützung bei der Konzeption, Planung oder Umsetzung einer solchen Veranstaltung, damit auch Ihre Azubis zu wandelnden Empfehlungsschreiben werden? Ich helfe gerne!

Und das Beste: Wir können uns erstmal vollkommen unverbindlich und kostenfrei kennen lernen. Schreiben Sie mir einfach unter dieser Adresse.

Photo by Ezra Jeffrey on Unsplash