Azubi Welcome Day: So machen Sie aus Ihren Azubis wandelnde Empfehlungsschreiben

Weihnachtsfeier Programm Idee Christmas Mission
Stellen Sie sich vor, Sie könnten die neuen Azubis Ihres Unternehmens schon ab Tag eins ihrer Ausbildung, bspw. ab dem Azubi Welcome Day, in atmende Empfehlungsschreiben verwandeln: Begeisterte neue Mitarbeiter, die anderen potenziellen Azubis von ihrem Arbeitgeber berichten.

In Zeiten des Fachkräftemangels sicherlich eine Überlegung wert, oder?

Zu schön, um wahr zu sein?

Keinesfalls!

In den letzten fünf Jahren konnte ich gemeinsam mit einem Kunden genau das erreichen. Die Azubis sind von Tag eins an begeistert und empfehlen das Unternehmen direkt weiter.

Und es kommt noch besser:

Nebenbei lernen sie sich gegenseitig kennen, bauen Hemmungen ab, werden ihre Fragen los und lernen Ihren neuen Arbeitgeber kennen.

Zudem erhalten die Ausbilder die Gelegenheit, Ihre Azubis einmal in „freier Wildbahn“ zu erleben und sich nach Vorstellungsgesprächen und AC einen weiteren Eindruck zu bilden.

Vielleicht sitzen Sie gerade an Ihrem Schreibtisch, lesen diese Zeilen und stellen sich die Frage, wie so etwas funktionieren soll?

In vier Schritten zum Erfolg

In diesem Artikel zeige ich Ihnen meine fünf Schritte, mit denen Sie auch ein spannendens und interaktives Einführungsseminar gestalten, damit Ihre neuen Azubis auch zu wandelnden Empfehlungsschreiben werden. Und Sie somit mehr Interessenten für eine Ausbildung gewinnen.

Alles was Sie dafür brauchen, ist ein klein wenig Mut, die Dinge mal etwas anders anzugehen.

Das müssen Sie tun

Um zu erreichen, dass Ihre Azubis Sie begeistert weiter empfehlen müssen Sie fünf Dinge erreichen:

  1. Schnell das Eis brechen
  2. Den Wissenshunger mit Spaß und guter Laune stillen
  3. Ein überraschend anderes Seminar bieten als erwartet
  4. Die in den Köpfen der Azubis schlummernden Fragen beantworten
  5. Das Gefühl erzeugen, sich für den richtigen Arbeitgeber entschieden zu haben

Nachdem das geklärt ist, wie versprochen, die vier Schritte:

Schritt #1 – Das Eis brechen – durch aktives Kennenlernen

icebreaker azubis
Vielleicht erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Schultag? Mit einer riesigen Schultüte und einer spannenden Mischung aus Aufregung und Unsicherheit, ging es ab in einen neuen Lebensabschnitt: Die Schule.

So ähnlich – nur leider ohne Schultüte – geht es Ihren Azubis am ersten Tag ihrer Ausbildung. Verbunden mit der Tatsache, dass man sich unter lauter neuen Gesichtern ganz schön alleine fühlen kann. Und man überhaupt keine Ahnung hat, wie man sich in so einem Unternehmen eigentlich angebracht verhält.

Das bedeutet:

Man ist mehr damit beschäftigt, alles richtig zu machen als Informationen aufzunehmen.

Daher gilt als erstes:

Locker machen. Unsicherheit nehmen. Und das Eis brechen.

Wie das funktioniert?

  • Planen Sie ausreichend Zeit für aktives Kennenlernen der Azubis untereinander ein: Unterstützen Sie sie mit einer Mischung aus Ice-Breaker Games und Teamübungen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, Hemmungen abzubauen, ins Gespräch zu kommen und sich kennen zu lernen. NIcht nur 30 Minuten, sondern eher einen halben Tag.
  • Verzichten Sie in den ersten beiden Tagen auf ausführliche Vorstellungsrunden der Vertreter verschiedener Organe, wie Betriebsrat, Gewerkschaften, Vorstand usw. Es ist absolut ausreichend, wenn Ausbildungsleitung und der ein- oder andere Ausbilder zugegen sind. Denn: Niemand kann sich alle neuen Gesichter auf einmal merken.
  • Verzichten Sie auf Präsentationen über das Unternehmen

Ich nutze gerne eine Kombination aus diesen Bereichen dafür:

  • Soziometrische Aufstellungen
  • Kennenlernübungen
  • Teambuilding Aufgaben

Schritt #2 – gehirngerechtes Lernen: Aktiv und engagiert

Lernen Azubis
Nach dem Kennenlernen gilt es, ein wenig tiefer ins Unternehmen einzutauchen:

  • Wie verdient es sein Geld?
  • Was tut es für seine Kunden?
  • Welche Abteilungen gibt es?
  • Wie ist das Unternehmen aufgebaut?
  • Wofür gibt es Geld aus?
  • Wer sind die Ansprechpartner

Und hier können Sie zum ersten Mal wirklich einen Unterschied machen!

Denn:

Wo andere erfolglos versuchen, Organigramme in Schriftgröße 12 in die Köpfe der Azubis zu pressen und dabei deren Energie und Aufmerksamkeit in den Keller fahren, können Sie positiv überraschen und die Dinge einmal anders anzugehen, als erwartet.

Wie?

Aktives und gehirngerechtes Lernen macht gute Laune und bleibt hängen

Fragen Sie sich gerade, wie das mit dem gehirngerechten und aktiven Lernen gehen soll?

Kein Sorge, hier kommen mehr Infos.

Grundlegend geht es darum, die Veranstaltung weg vom Konsum der Informationen zu bringen und aktives Erarbeiten zu ermöglichen.

Es geht allerdings nicht nur darum, in Kleingruppen Inhalte und Fragen selbst zu erarbeiten und danach vorzustellen.

Sondern?

Zusätzlich eine Methode zu nutzen, die alle Teilnehmer einbindet und gleichzeitig eine Menge Spaß macht. Denn nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Azubis davon positiv berichten werden.

Das können Sie tun

Ich nutze für die Vermittlung von Informationen zum Unternehmen in der Regel eine von zwei (oder beide) Möglichkeiten:

#1 eine interaktive Schnitzeljagd, auf der Informationen gesammelt und Fragen bearbeitet werden. Am Ende wird dann alles nochmal gemeinsam zusammengefasst. Mehr zur interaktiven Schnitzeljagd und wie Sie eine gestalten können, finden Sie hier.

#2 Das Erstellen kleiner Filme via iPad zu einem vorher festgelegten Thema. Dabei erhalten Sie alle nötigen Informationen in Schriftform, recherchieren selbstständig im Internet oder interviewen die Ansprechpartner vor Ort. Durch den Film wird die Dokumentation direkt mitgeliefert. Im Anschluss werden alle Filme präsentiert und es dürfen Fragen gestellt werden. Mehr Informationen dazu finden Sie in diesem Beitrag.

Das sorgt dafür, dass die Teilnehmer in Bewegung bleiben, sich selbst mit dem Thema beschäftigen, Inhalte erarbeiten und dabei miteinander in Kontakt stehen um ein eigenes, kreative Ergebnis produzieren, das über die Veranstaltung hinaus Bestand hat.

Dabei entsteht eine Menge Spaß und Begeisterung. Das wiederum führt dazu, dass Ihre Azubis von Ihren ersten Arbeitstagen schwärmen. Und das ist eine perfekte und kostenfreie Werbung für Sie und Ihr Unternehmen.

Vielleicht sitzen Sie gerade an Ihrem Schreibtisch und fragen sich, ob solch ein Vorgehen nicht ein wenig zu aufwändig und zeitintensiv für die Vermittlung von Informationen ist? Und ob sich solch ein Vorgehen wirklich lohnt?

Falls ja, dann ist der folgende kleine Exkurs etwas für Sie. Falls nicht, können Sie weiterscrollen.

Exkurs: So lernt unser Gehirn

Um gehirngerechtes Lernen in drei Schritten anzustoßen

1. Aufmerksamkeit erhalten

Damit Informationen den Weg ins Gehirn finden, benötigt man erst einmal seine Aufmerksamkeit.
Leider läuft es über weite Teile eines Tages auf Autopilot. Erst wenn etwas Unvorhergesehens passiert kommt es auas seinem Modus heraus und ist bereit, sich damit auseinander zu setzen. Das merkst man immer dann, wenn Du zum Beispiel Deinen Kaffee verschüttest oder auf der Autobahn die Ausfahrt verpasst. Auf einmal bist Du hellwach, Dein Rechner erwacht aus dem Standby und sucht nach einer Lösung.

2. Aufmerksamkeit behalten

Haben Sie schon jemals eine längere Präsentation über sich ergehen lassen müssen? Wahrscheinlich haben Sie festgestellt, dass Sie irgendwann müde werden und ihre Gedanken abzuwandern beginnen. Das passiert unserem Gehirn immer dann, wenn es 1. um es herum zu monoton wird. Gleiche Stimme, gleiche Tonlage usw.. Und 2. wenn zu viele abstrakte Infos ankommen. Es gehen nämlich nur ca. 7+/- 2 Informationen auf einmal hinein.
Wir sind zwar in der Lage durch Beobachtung zu lernen und zuzuhören. Allerdings müssen wir, um wirklich länger aufmerksam zu sein, selber aktiv werden. Das ermöglicht uns, Schritt für Schritt vorzugehen, uns mit anderen aus zu tauschen und die Informationen auch tatsächlich zu verarbeiten.

Emotionen und zusammenhängende Geschichten statt isolierter Fakten

Lassen Sie mich eine Frage stellen: Woran erinnern Sie sich am Ende eines Tages am besten und was erzählen Sie Freunden, Familie und Bekannten? Die neuesten Fakten aus der letzten Powerpoint oder die Story von dem etwas anderen Einführungsseminar? Sehen Sie.

Dafür verantwortlich sind zwei Dinge:
1. Unser Gehirn denkt nicht in isolierten Fakten, sondern in Zusammenhängen: Es knüpft an vorhandene Infos an und macht eine Geschichte daraus.
2. Am besten behalten wir die Dinge, die uns emotional berühren: Traurige Geschichten, Schocks oder Tätigkeiten, die uns viel abverlangen oder einfach eine Menge Spaß machen.

Haben Sie schon gemerkt, dass das bedeutet, dass möglichst viele Infos in einer Präsentation möglicherweise zum genauen Gegenteil dessen führen kann, was man erreichen möchte? Statt viel mitzunehmen, führt es zu Langeweile und Frustration.

Schritt #3 – Fragen beantworten

Azubi Welcome Day Fragen
Sie haben es fast geschafft, aber es fehlen noch zwei Schritte, um das Ganze rund zu machen.
Ihre Azubis werden viele Fragen haben. Und damit sie weiter Sicherheit gewinnen und arbeitsfähig werden, müssen diese Fragen beantwortet werden.

Es gibt nur ein Problem:

Wie kommen Sie an diese Fragen heran?

Wahrscheinlich haben Sie auch schon einmal folgende Situation erlebt: Die Aufforderung vor versammelter Mannschaft Fragen zu stellen führt in der Regel zu drei Dingen:

A// Totenstille
B// Peinlichem Räuspern
C// Einigen Alibifragen

Daher nutze ich für Fragen – aber auch für das Feedback – ein ipad basiertes System, mit dessen Hilfe die Teilnehmer Ihre Fragen direkt anonym auf den Beamer schicken können. Dabei können die Fragen, die mehrere Leute interessieren von den Teilnehmern mit einem „like“ versehen werden und landen so ganz oben.

Daraufhin können die wichtigsten Fragen direkt vor Ort beantwortet werden. So stellen Sie sicher, dass Sie keinen der Teilnehmer verlieren und die relevantesten Informationen verteilt werden.

Schritt #4 – Ergebnisse sichern durch etwas andere Wiederholung

Lernen wiederholung
Die Erkenntnisse des Tages sollen nachhaltig sein? Ich verrate Ihnen zwei der wichtigsten Zutaten dafür!

Und es ist gar nicht so schwer, darauf zu kommen. Es ist:

#1 – Wiederholung.

Einerseits die wirkungsvollste Methode, um Inhalte längerfristig im Gehirn zu speichern und anderereits ein von Schülern weltweit verhasstes Instrument. Denn es gibt nichts langweiligeres als Dinge mehrmals zu hören und sehen.

#2 – Abrufen

Der so genannte Testing Effect besagt, dass die Behaltens- und Abrufwahrscheinlichkeit von Informationen steigt, wenn man sie nach der Aufnahme (frei)abruft. Also nicht nur wiederholen, sondern tatsächlich abrufen.

Die Aufgabe ist es also, eine Situation zu erschaffen, indem die neu erworbenen Infos abgerufen müssen. Aber nicht durch einen klassischen Test, sondern mit Spaß und möglichst interaktiv.

Die Lösung

Ich nutze zu diesem Zweck häufig ein interaktives Quiz, in dem die Azubis in Kleingruppen via iPad gegeneinander antreten und quasi nebenbei die Inhalte des Tages rekapitulieren. Genauso kann man das Quiz natürlich ganz klassische veranstalten. Allerdings hat die Variante mit Tablets den Charme, dass alle gleichzeitig involviert sind und jedes Team jede Frage beantwortet.

Schritt #5 – Ein energetisierender Abschluss

Azubis Begeisterung
Auf diesen letzten Schritt #5 sollten Sie nicht verzichten: Ein ungezwungener Abschluss mit viel Spaß. Damit sich alle mit einem Lächeln im Gesicht auf den Heimweg machen können und auf den nächsten Tag freuen.

Warum das so wichtig ist?

Unser Gehirn ist zu außergewöhnlichem imstande: Es generalisiert unsere Wahrnehmung. Nehmen wir eine Eigenschaft einer Situation, einer Sache, Marke oder Person als positiv war, schreiben wir ihr auch noch weitere positive Attribute zu. Der so genannte Halo- Effekt.

Gehen die neuen Azubis also mit guter Laune und einem Lächeln nach Hause, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass davon etwas auf die gesamte Veranstaltung und das Unternehmen abstrahlt höher, als wenn alle müde und mit qualmenden Köpfen nach Hause gehen.

Und, funktionieren diese schritte gut?

Na klar und zwar sehr gut. Hier eine kleine Sammlungen von Rückmeldungen vom Ende des ersten Tages eines Azubi Welcome Day für einen Kunden.
Feedback Azubi Welcome Day

Fazit

Häufig berichten die Azubis nach dem ersten Ausbildungstag vom Austausch mit Freunden und Bekannten, die auch gerade eine Ausbildung begonnen haben. Und häufig sind deren Erfahrungen ganz anders: Langweilig. Normal. Teilweise frustrierend.

Ihre neuen Azubis haben dagegen etwas erlebt, das sie nicht erwartet haben, haben dabei jede Menge Spaß gehabt und sich dabei sogar noch mit den richtigen Inhalten auseinandergesetzt. Und das intensiver als mit jeder Powerpoint®. Und genau das macht aus Ihnen wandelnde Empfehlungsschreiben für Ihr Unternehmen.

Wie geht es jetzt weiter?

Brauchen Sie Unterstützung bei der Konzeption, Planung oder Umsetzung einer solchen Veranstaltung, damit auch Ihre Azubis zu wandelnden Empfehlungsschreiben werden? Ich helfe gerne!

Und das Beste: Wir können uns erstmal vollkommen unverbindlich und kostenfrei kennen lernen. Schreiben Sie mir einfach unter dieser Adresse.

Photo by Ezra Jeffrey on Unsplash

Aktives Lernen mit Videos

Neulich stand ein besonderer Workshop für mich an:
Es galt, mit den neuen Azubis eines Kunden zwei Einführungstage zu gestalten.

Und natürlich soll an den beiden Tagen auch viel erreicht werden:

#1 – Die Azubis sollen miteinander ins Gespräch kommen und Berührungsängste abbauen
#2 – Die Azubis sollen das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften kennen lernen
#3 – Die Veranstaltung soll handlungs- und erlebnisorientiert stattfinden
#4 – Es ist gar nicht so schlimm, wenn die Veranstaltung richtig Spaß macht

Also: Aktives Lernen und Spaß miteinander verbinden!

Das bedeutet: Der klassische Ansatz ist hier fehl am Platz: Mit fünf bis sechs Powerpoint Präsentationen wären die Azubis bereits in den ersten Tagen in Schockstarre verfallen. Bei so einer ablehnenden Haltung gegenüber Powerpoint, muss ich mir natürlich die Frage gefallen lassen, was denn die Alternative dazu ist.

Die Antwort darauf sowie die Art der Umsetzung erfährst Du im weiteren Artikel.

Bevor es weitergeht, allerdings noch ein paar Worte vorab:

Für wen ist dieser Artikel?

Dieser Artikel ist für alle Trainer, Seminar, oder Workshopleiter oder gar Lehrer, die den Mut haben, ausgetretene Pfade (Powerpoint) zu verlassen und mal etwas Neues zu probieren. Dass die Methode natürlich auch Schwachstellen hat ist mir bewusst, allerdings nicht so viele wie der Klassiker. Warum Ich den so bescheiden finde, kannst Du hier nachlesen!

Nachdem das geklärt ist, geht es weiter:

Der Artikel dreht sich im speziellen um den Teil der Wissensvermittlung über die Firma und ihre Gesellschaften und wie man so etwas auch ohne Powerpoint wirksam gestaltet.

Meine Vorüberlegungen: Frontalbeschallung jeglicher Art führt hier auf keinen Fall zum gewünschten Erfolg. Ganz im Gegenteil: Es wäre super, wenn die Azubis selber denken müssten, kreativ sein könnten, Spaß hätten und am Ende eine Dokumentation bekommen würden.

Lösungsansatz: Die Azubis erstellen kleine (Erklär)Videos über die verschiedenen Unternehmensteile

Im Klartext heißt das: Sie müssen selber recherchieren, ihr Wissen in einen Topf werfen, ein Konzept erstellen, kreativ zusammenarbeiten und dabei produzieren sie ein sinnvolles Ergebnis für alle anderen. Denn am Ende existieren vier kurze und kreative Filme über jedes Unternehmen, das alle mit nach Hause nehmen können. Aktives Lernen also.

Smartphone & Tablet machen das leben leichter

aktives Lernen
Glücklicherweise machen Smartphone und Tablet heutzutage so ein Vorhaben ziemlich einfach möglich, sofern man einige Dinge beachtet. Wir verfügen über einen Pool an eigenen iPads, die wir nutzen können. Zusammen mit Mikros und etwas Licht sind so gute Ergebnisse möglich. Wer keine eigenen Geräte hat, kann einfach auf die Geräte seiner Teilnehmer zurückgreifen, auch wenn man dann deutlich weniger Kontrolle hat. Im Moment nutze Ich für die Filme das iPad Air1 sowie das ipad mini2, beide für den Job absolut ausreichend und im Moment günstig zu haben.

Wenn Du Interesse hast, auch einmal einen solchen Workshop durchzuführen, im weiteren habe ich aufgeschrieben, wie wir genau vorgegangen sind.

Und so gehts:

Gruppen einteilen

Zu Beginn werden die Azubis in vier Gruppen eingeteilt. Alle Gruppen bekommen die Aufgabe, ein kleines Video (ca. 1-3 Minuten lang) über jeweils einen Unternehmensteil zu erstellen.

Präzise Instruktionen und Erwartungen

Aus vergangener Erfahrung ist klar, dass diese Instruktion nicht ganz ausreicht. Zu große Unsicherheit sorgt oft für Hemmung und dann geht erstmal wenig. Zudem ist es sehr hilfreich, sich die Aufgabe noch einmal in Ruhe durchlesen zu können.

Drei Flipcharts

Daher haben wir drei Flipcharts mit weiteren Instruktionen vorbereitet.
Diese enthielten einmal die Aufgabenstellung (Was ist zu tun, mit welchen Mitteln,wie viel Zeit steht zur Verfügung, Länge des Videos usw.), eines mit Informationen zum Vorgehen (siehe unten) und eines mit den Fragen, die der Film beantworten sollte.

Die Einteilung der Zeit, die Planung des Projektes, Entscheidung über den Stil oder die Rollen und Aufgabenteilung obliegt dann den Azubis. Schließlich geht es nicht nur um Wissensvermittlung sondern nebenbei auch noch um produktive Zusammenarbeit und Selbstverantwortung.

Wenn das geklärt ist, gehts auch schon los, am Besten in dieser Reihenfolge:

Recherche

Zu Beginn steht erst einmal die Recherche, damit die grundlegenden Fakten für den Film bekannt sind. Dafür standen uns in diesem Fall Drei Quellen zur Verfügung:
# – das Internet
# – kompetente Ansprechpartner vor Ort
# – Unternehmenszeitungen und Broschüren

Die Story

Als nächstes stand für die Azubis an, sich Gedanken über die Geschichte zu machen, die sie erzählen wollen und welche Art Film sie machen möchten: Bspw:
+ Eine Nachrichtensendung
+ ein Interview,
+ einen Scribblefilm,
+ eine Fernsehwerbung
oder ähnliches.

Dazu gab es noch ein paar Basisinformationen zum Storytelling, z.B.:
+ dem Konflikt zu Beginn,
+ dem Spannungsbogen,
+ dem Helden,
+ überraschende Wendungen
und einigem mehr.

Das Drehbuch & Text

Nachdem die Story erst einmal stand, galt es ein kleines Drehbuch anzufertigen, damit klar war, welche Szenen gebraucht werden und wer für Kamera, Ton und Licht verantwortlich ist, wer schauspielert und wer Regie führt. Wer ein Voice-Over aufnehmen wollte, war gut beraten, den Text dafür auch schon festzulegen.

Der Dreh

Alle Gruppen außer einer, haben sich entschieden einen „echten“ Film zu erstellen, mit sich selbst als Schauspielern. Die übrige Gruppe hat einen Scribblefilm erstellt, wie auf dem unteren Bild zu erkennen ist.
handlungsorientiertes Lernen

Das bedeutet: Für die meisten Gruppen ging es jetzt in den Dreh. Hierzu standen Locations auf dem Geländer zur Verfügung. Die Scribblegruppe musste noch einen Zusatzschritt einlegen und weitere Vorbereitungen treffen: Zeichnen ihrer Figuren, colorieren und teilweise ausschneiden. Dafür ging der Dreh dann um so schneller.

Cut, Voice-Over und Musik

Im letzten Schritt galt es, die aufgenommenen Szenen in die richtige Reihenfolge zu bringen, ein cooles Intro sowie Outro hinzu zu fügen sowie evtl. den Text einzusprechen und passende Musik zu suchen.

Gemeinsame Weltpremiere

Nach einiger Zeitknappheit gegen Ende des Drehs gab es nur noch eines zu tun: Die Uraufführung aller Filme im Plenum.
Und die Ergebnisse waren für die Knappheit von Zeit und Ressourcen sowie die Unerfahrenheit der Teilnehmer wirklich sehenswert. Alle Gruppen hatten vollkommen unterschiedliche kreative Ansätze und konnten den Kern ihrer Botschaft hervorragend rüberbringen.
Und natürlich hat der ein- oder andere Lacher nicht gefehlt!

Das Ergebnis: Eine selbst erstellte Dokumentation mit emotionaler Verknüpfung

Am Ende war der Videodreh ein voller Erfolg. Es war nicht immer einfach für die Gruppen, aber alle waren mit ihren Ergebnissen zufrieden. Und so gibt es noch einen weiteren Vorteil dieser Vorgehensweise: Statt einer geschliffenen Präsentation, die schnell wieder vergessen ist, haben die Azubis im Training selbst Hand angelegt und mit ihrem Herzblut eigenen Produkte erstellt. Und so wahrscheinlich eine etwas bleibendere Erinnerung an die Themen hergestellt. Im Nachgang zur Veranstaltung bekamen natürlich alle alle Videos zur Verfügung gestellt.

Das Feedback über die Art der Vorgehensweise war hervorragend: Es hat allen Spaß gemacht, ganz anders als erwartet und mit viel Energie. Dieses Modul war ein voller Erfolg!

Anwendungsmöglichkeiten

Ich denke, dass diese Form des aktiven Lernens für für viele Formen der Wissensvermittlung geeignet ist:

  • Im Training in der Erwachsenenbildung
  • Mit Azubis
  • Mit Führungskräften
  • Mit Studenten
  • In der Schule

Warum ich das ganze aufgeschrieben habe? Damit ihr es nachmachen könnt, ohne bei Null starten zu müssen.

Daher hier nochmal eine genaue Anleitung:

So könnt Ihr aktives Lernen per Video in Euer Seminar aufnehmen. Hier nochmal in aller Ruhe der Ablauf:Gibts auch zum mitnehmen: Download hier!

Die Instruktion

Drei Flipcharts:

#1: Erklärt die Aufgabe und die Gruppeneinteilung
#2: Welche Fragen soll der Film beantworten?
#3: Erklärt die Vorgehensweise

Welches Material wird benötigt?

Tablets oder Smartphone

Tablets mit Kamera, wir haben die iPads mit der Software iMovie genutzt und die Tablets so eingestellt, dass es kein entrinnen aus der App gab.

Apps

In Frage kommen neben iMovie noch Videoscribe everywhere, Tawe oder Stopmotion-Apps sowie andere Schnittprogramme.

Externes Mikro

Es ist immens wichtig, ein externes Mikrofon zu benutzen, denn das interne nimmt alles auf, nur nicht das, was man möchte… Dazu empfehle Ich das Lavaliermikro von Edutige samt Verlängerung. Das Kabel ist lang genug, um einigen Abstand zur Kamera zu haben und das MIrko liefert wirklich eine sehr gute Qualität. Ich habe auch Erfahrungen mit anderen gesammelt, allerdings kam keines an das von Edutige ran.

Licht (optional)

Ich habe fünf dieser Videoleuchten… alle nicht besonders teuer und gut mit normalen Batterien nutzbar. Ich denke, man braucht sie nicht unbedingt, aber hilfreich sind sie schon!

Schreibkram & sonstiges Material

Bunte Flipchartmarker, Flipchartpapier und A4 Papier sowie Scheren, mit denen evtl. Figuren ausgeschnitten werden können

Beamer, Adpater, Leinwand & Lautsprecher

Damit das Abenteuer aktives Lernen nicht abrupt endet, sollte man unbedingt vorher die Technik im Seminarraum checken. Im Zweifelsfall eigenen Beamer, Adapter und Lautsprecher mitbringen. Auf den Beamer verzichte ich meistens, aber Bluetooth-Lautsprecher (plus Kabel, um die iPads schnell zu verbinden) sowie diverse Adapter habe ich immer dabei.

Herausforderungen für die Trainer und Moderatoren

Eine laaaaange Gruppenarbeit

Das heißt, phasenweise kommt man sich als Trainer ein wenig überflüssig vor. In anderen Phasen ist es allerdings so, dass man sehr gefragt ist, wenn es um das Erklären der Technik, bspw. der App, Licht & Ton usw weiter geht.

Eine veränderte Rolle

Man ist nicht mehr in der gewohnten Rolle und muss erstmal damit klarkommen, dass man manchmal einfach nur rumsteht. Man ist ab und zu mal kreativer Sparringspartner oder technischer Helfer, aber eben nicht der allwissende Lehrer. Und um ehrlich zu sein, genieße ich es sehr, nicht permanent vor der Gruppe stehen zu müssen. Sondern der Begleiter auf einer spannenden Reise zu sein.

Vorbereitung rückt in den Vordergrund

Dafür kommt der Vorbereitung eine noch tragendere Rolle zu: Die Tablets wollen auf dem neuesten Stand und aufgeladen sein, genügend Batterien vorhanden, Flipcharts mit detaillierten Anweisungen wollen geschrieben sein und man muss sich selbst nochmal mit der Technik vertraut machen sowie die kleinen Stolperfallen kennen.

Eine weitere Herausforderung ist die Organisation der Recherchemittel:

Im besten Fall gibt es:

  • kompetente Ansprechpartner
  • Lesematerial (Unternehmenspräsentationen, Jahresabschluss, Broschüren, Unternehmenszeitschrift)
  • Internet (Social media, video und unternehmenswebseite)

zur Recherche.

Das muss natürlich im Vorfeld mit den Auftraggebern geklärt werden.

Erwartungen managen

Und zu guter letzt, muss man die eigenen als auch die Erwartungen der Auftraggeber an die objektive Qualität der Ergebnisse runterschrauben.
Denn:
Man sollte sich immer vor Augen halten, dass es gar nicht in erster Linie um das Ergebnis selbst geht, sondern den Prozess. Der auf der einen Seite ein sehr aktives Lernen ermöglicht und auf der anderen Seite dafür sorgt, dass sich alle etwas besser kennen lernen und miteinander in Kontakt kommen. Und zwar so, wie es bei einer herkömmlichen Präsentation nie möglich gewesen wäre.

Blut geleckt?

Hier haben wir alles wichtige für Euch zum Download bereit gestellt. Inkl. detaillierter Instruktionen, Materiallisten und einiger Tipps, damit ihr gleich beim ersten Mal Erfolg damit habt! Tragt dafür einfach Eure eMail Adresse in das Formular links ein!

Du suchst eine Alternative zu Präsentationen hast aber keine Lust, das alles selbst zu machen?

Ich helfe gern. Hier kommst Du zum Kontaktformular, lass uns doch einfach mal schauen, wie ich Dich unterstützen kann.
Sei es mit Material, mit Know-How oder live und in Farbe.

Du hast noch Fragen? Scheu Dich nicht einen Kommentar da zu lassen!

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf dem Blog von Workshop Helden unter folgender URL erschienen.

So bringen Sie Ihren neuen Azubis spielerisch Ihr Unternehmen näher – Teil 1

Offsite Meeting Teambuilding

Im August und September heißen die Unternehmen in Deutschland ca. 1,3 Millionen neue Auszubildende willkommen. Aufregend für beide Seiten.

Für die einen, weil es viel zu vermitteln gibt: Die neuen Azubis müssen das Unternehmen, seine Ziele und Organe kennen lernen, Vorgesetzte, Kollegen und die anderen neuen Azubis treffen und vieles mehr. Da heißt es für die Azubis Teambuilding, Interesse zeigen und gleich richtig anpacken.

Für die anderen, beginnt mit dem Start in die Ausbildung ein neuer, spannender  Lebensabschnitt.

Weiterlesen